Was sind Traumafolge-Reaktionen (PTBS)?

PTBS – Folgen von traumatischen Erfahrungen

Ob jemand traumatisiert ist, kann man u.a. an den Trauma-Folge-Reaktionen bzw. an den Post-Traumatischen-Belastungs-Störungen erkennen, auch PTBS genannt.

Wenn die Verarbeitung einer traumatischen Erfahrung nicht vollständig von alleine gelungen ist,….

……..dann können Folgen für den Körper, das Denken, das Verhalten, das Nerven- und Hormonsystem, das Beziehungserleben und vieles mehr auftreten. Weiter unten werde ich dazu aufführen, was das im Konkreten sein kann.

Auf welcher Ebene und in welchem Ausmaß sich die Auswirkungen von Trauma zeigen, ist individuell unterschiedlich.

Wichtig zu wissen finde ich, dass PTBS zeitverzögert zum Erleben folgen. Diese können Wochen, Monate oder auch erst Jahre, im Einzellfall auch erst Jahrzehnte (!!) nach der erlebten Zeit auftreten.

Wenn Sie sich gleich die Liste unten genauer anschauen, werden Sie bei vielem vielleicht feststellen, dass diese Symptome auch im Rahmen von Erkrankung vorkommen können. Aber wie erkenne ich denn jetzt, ob ich eine Erkrankung habe, oder meine Beschwerden Folgereaktionen einer Traumatisierung sind? Meine Sichtweise dazu ist, dass man aufkommende Symptome erst einmal von Schulmediziner abklären lassen sollte und ggf. auch einen zweiten Facharzt aufsuchen.

Wenn das Aufsuchen selbst mehrerer Ärzte keine Genesung bringt oder kein körperlicher Zusammenhang mit den Beschwerden zu finden ist, dann kann man eine Traumatisierung in Betracht ziehen. Und dann muss, um vollständig genesen zu können, AUCH die Traumatisierung verheilt werden.

  • psychisch/emotional
    starkes Empfinden von Scham, Schuld und innerer Wertlosigkeit; Gefühl der Leere und Hoffnungslosigkeit; tiefe Traurigkeit; vermindertes Interesse an Dingen, die früher Freude und Erfüllung brachten; chronisches Gefühl von sich bedroht fühlen; unkontrollierbare Gefühlsausbrüche; das Gefühl, neben sich zu stehen oder alles wie in einem Film wahrzunehmen; Verlust des Selbstvertrauens; Gefühl, von niemandem verstanden zu werden; Gefühl der eigenen Unzulänglichkeit; starke Gefühlsschwankungen; Depressionen; Ängste; Panik; Schlafstörungen; Alpträume; Selbstmordgedanken bzw. Selbstmordversuche; Zwangsverhalten; Suchtverhalten; Essstörungen; Ekel vor dem eigenen Körper, gestörtes oder zerstörtes Körperbild,
  • körperlich
    dauerhafter Übererregungszustand (Hyper-Arousal/ Kampf-Flucht Modus); Empfindungsstörung auf der Hautebene; der Körper drückt in Form von Symptomen Gefühle aus (Psychosomatik); Körpererinnerungen: der Körper erinnert sich und zeigt das in muskulärer Verspannungen oder Schmerzen im gesamten Körperbereich; häufige Operationen; häufige Unfälle, chronischer Stress
  • geistig/denken
    Konzentrations- und Gedächtnisstörungen; Lernstörungen; Amnesien (Gedächtnisverluste); Verlust von früheren Überzeugungen; Pseudohalluzinationen; innere Stimmen; plötzlich einschießende Bilder und Filme, die mit dem Trauma verknüpft sind (Intrusionen, Flash-backs); manchmal ist der Gedächtnis-Zugang zu normalen Ereignissen in der Biographie nicht möglich; Zeitverluste im Alltag; Zwangsgedanken
  • Beziehungen/Verhalten
    Probleme bzw. Unfähigkeit, anderen Menschen zu vertrauen; Probleme im Umgang mit Autoritäten; Angst davor, sich z.B. einem Arzt  oder Therapeuten „auszuliefern“; Angst, wieder zum Opfer zu werden; andere Menschen zum Opfer machen; sich immer wiederholende destruktive Beziehungsmuster; Probleme beim Aufrechterhaltung zwischenmenschlicher Beziehungen; Nähe/Distanz Probleme; Bindungsängste; impulsive Verhaltensmuster; beeinträchtigte Sexualität; intime Nähe zu anderen wird als bedrohlich erlebt; plötzlich auftretender Hang zu asozialem Umgang und Verhalten; geringe Frustrationstoleranz, selbstverletzendes Verhalten
  • hormonell/neuroanatomisch
    die Gehirnaktivität ist permanent auf Alarm geschaltet; Reize von außen werden als auffallend stressig und überfordernd wahrgenommen; auffällige Werte z.B. beim Cortisolspiegel, der Nebenniere- und Schilddrüsenwerte; Veränderungen im Bereich der Neurotransmitter ( = Stoffwechsel des Gehirnes)

An PTBS erkrankt zu sein ist kein Zeichen von Schwäche …

Es ist eine normale Reaktion auf außergewöhnliche Erlebnisse! Genauso wie ein gesunder Knochen unter einer sehr schweren Last bricht, kann ein vorher gesunder Mensch in Folge traumatischer Erlebnisse an PTBS erkranken und hat ein Recht auf Hilfe und Heilung.

Informieren Sie sich hier, wenn Sie sich für traumaspezifische Therapien interessieren.


Wenn Sie Fragen zu PTBS haben oder selbst betroffen sind und professionelle Traumatherapie in Anspruch nehmen möchten, dann schreiben Sie mir hier gerne eine E-Mail oder rufen Sie mich direkt an: 06252 – 674 880.