Was sind traumaspezifische Therapien?

Traumaspezifische Therapiemethoden – Alle Informatione

Traumaspezifische Therapien unterscheiden sich wesentlich von Therapien, die überwiegend über ein Gespräch arbeiten.

Die Vorstellung, dass das „drüber reden“ oder „alles noch mal durchfühlen“ auch Traumata verheilt, ist gänzlich überholt, wissenschaftlich widerlegt und sogar kontraproduktiv.

Das intensive Beschäftigen mit nicht verarbeiteten Erlebnissen kann eher zu Re-Traumatisierungen führen, d.h. das Erlebte fühlt sich an wie gerade jetzt, mit allen unangenehmen Begleiterscheinungen.

Jedes erneute Durchleben mit seinen überwältigenden Qualitäten vertieft das Traumamuster und sollte so rasch wie möglich beendet werden, es führt NICHT zur Verarbeitung des Erlebten.

In einer traumaspezifischen Therapie wird immer mit der Stabilisierungsphase begonnen, denn das ist die wichtigste Phase der Traumatherapie.

Hier geht es insbesondere um das Erlernen von Selbstregulierungstechniken sowie der Bewunderung und Aktivierung der eigenen Ressourcen und Kompetenzen. Hierbei wird auch die Fähigkeit erworben Distanz zum Trauma aufzubauen und damit die Überflutungen mit Trauma-Erinnerungen zu begrenzen.

Das Wesen jeder professionellen Traumatherapie ist also immer erst Mal die eigenen Symptome zu verstehen und den konstruktiven Umgang damit zu erwerben und einzuüben.

Voraussetzung für das Durchführen von Therapien zur Traumaverarbeitung sind stabile Lebensumstände, äußere Sicherheit, ausreichende Selbstfürsorge und die Fähigkeit, die eigenen Gefühle auszuhalten und steuern zu können, was ja in der Therapiezeit gemeinsam erarbeitet wird.

Therapien zur Traumaverarbeitung werden dann kontrolliert und dosiert eingesetzt, damit es nicht zu einer Re-Traumatisierung kommt.

Ich liste Ihnen im Folgenden die unterschiedlichen Bereiche auf, aus denen ich traumaspezifische Therapien kenne und anwende. Seit dem die Medizintechnik in das Gehirn von Menschen schauen kann, ist das Verstehen, was bei einer traumatischen Erfahrung geschieht bzw. bei einem Trauma geschehen ist, enorm gewachsen. Das hat zur Folge, daß sich in den letzten Jahren eine Vielzahl von effektiv wirkenden und sanft arbeitenden Traumatherapien entwickeln konnte, die sicher auch in der Zukunft weiter anwachsen werden:

Therapien, die über Augenbewegungen arbeiten:

Menschen durchlaufen beim Schlafen verschiedene Schlafphasen. Eine davon ist die so genannte REM-Schlafphase. Das ist die Zeit des Schlafes, in der wir die Eindrücke des Tages verarbeiten, in der wir auch träumen – und die begleitet ist von schnellen Augenbewegungen, die Sie vielleicht schon mal bei jemand gesehen haben, denn diese sind von außen sichtbar.

Durch gezielt geführte Augenbewegungen wird diese Schlafphase imitiert und somit das so genannte Trauma-Netzwerk aktiviert. Hier sind die traumatischen Erinnerungen gespeichert und diese können mit den gezielt geführten Augenbewegungen verarbeitet, verheilt und mit positiven/kraftvollen Erfahrungen vernetzt werden.

Hierbei kann es auch zu heftigen Reaktionen kommen. Daher sollten diese Behandlungen nur von erfahrenen und traumaspezifisch gut ausgebildeten Therapeuten durchgeführt werden, damit es nicht zu Re-Traumatisierungen kommt.

Im Folgenden die entsprechenden Verfahren, in denen ich ausgebildet bin:

EMDR, EMI, Brainspotting, IADC

Therapien, die über Imaginationen, also heilende Vorstellungen arbeiten:

Hier wird die Tatsache zur Behandlung genutzt, dass die gleichen Hirnstrukturen aktiv sind, wenn man sich an Vergangenes erinnert, wie wenn man in der Gegenwart sich eine Szene vorstellt. Das Nervensystem eines Menschen kann nicht unterscheiden, zwischen einer Wahrnehmung oder einer Vorstellung, es reagiert auf die gleiche Weise.

Der Mensch selbst weiß natürlich, was er einst erlebt oder was er sich nur vorgestellt hat, ABER wenn man Vorstellungen gezielt einsetzt und emotional aufgeladen hat, dann wird das Reaktionsrepertoir erlebbar erweitert.

Somit kann man nicht gemachte Erfahrungen nachholen – das so genannte Nach-Beeltern -, man kann adäquatere Bewältigungsstrategien entwickeln und Erfahrungen verändern, die einst mit Gefühlen von Scham, Schuld und Erniedrigung erlebt wurden.

In diesen entsprechenden Verfahren bin ich ausgebildet:

PITT, IKR, trimb, Ego-State-Therapie, Pesso

und zum Teil zähle ich auch Teile meiner Hypnosetechniken dazu.

Therapien, die über das Klopfen von Energiepunkten arbeiten:

Hier geht es um traumaspezifische Methoden aus dem Bereich der Energetischen Psychotherapie. Grundlage dieser Therapien ist die Annahme, dass Belastungen sich im Energiesystem eines Menschen wieder finden, und dass dies wahrnehmbare Folgen hat. Durch gezielte Stimulation (Klopfen) ausgesuchter Akupunkturpunkte wird das Energiesystem wieder in einen Zustand versetzt, aus dem heraus es beschwerdefrei reagiert, was in der Regel unmittelbar erlebt werden kann.

Diese Therapieformen sind gut geeignet, wenn keine oder nur wenig Erinnerungen vorhanden sind und sie benötigt weder Worte noch Sprache.

In diesen entsprechenden Verfahren bin ich ausgebildet:

TTT, Trauma Tapping nach Callahan, MET-Trauma Therapie nach Franke, TAT,

Therapien, die über den Körper arbeiten:

Die körperorientierten Therapie die ich einsetze, haben ihren Fokus auf der Arbeit mit dem Nervensystem. Das menschliche Nervensystem reagiert auf eine Bedrohung mit Kampf- oder Fluchtimpulsen. Sind beide nicht möglich, führt das zu einer Erstarrung, die in dieser Form gespeichert bleiben kann.

Die Methoden, die ich hier einsetze, ermöglichen dem Nervensystem, das im Kampf-Flucht-Modus hängen geblieben ist sich wieder zu regulieren und dem Zustand des Erstarrens wieder in Bewegung zu kommen.

Hierfür wende ich SE und auch hnc an, obwohl diese Methode nicht spezifisch für die Traumatherapie entwickelt wurde.

Spirituelle Traumatherapien – z.B. Rückholung von Seelenanteilen:

In extremen Situationen der Not kann es sein, dass ein Seelenanteil den Körper verlässt. Dieser verlorene Seelenanteil kommt nicht automatisch wieder in den Körper zurück, sondern muss bewusst wieder eingeladen werden.

Derartige Extreme können Situationen großer Verzweiflung, sehr allein Sein oder überwältigende Ohnmacht gewesen sein, Situationen in denen man glaubte jetzt sterben zu müssen.

Das kann auch bei schweren Unfällen oder Krankheiten entstehen, die mit Zuständen von Ohnmacht und Bewusstlosigkeit verbunden waren.

Hier arbeite ich auf eine spezielle Weise mit inneren Anteilen und kraftvollen Meditationen.


Wenn Sie Fragen zu traumaspezifischen Therapien haben oder diese einmal selbst für Ihr Anliegen erleben möchten, dann schreiben Sie mir hier gerne eine E-Mail oder rufen Sie mich direkt an: 06252 – 674 880.