EMDR – Eye Movement Desensitization Reprocessing

EMDR - Traumatherapie

Was ist EMDR?

EMDR ist eine Traumatherapie.

EMDR arbeitet mit Rechts- und Linksbewegungen der Augen, während der Klient sich mit dem traumatisierenden Ereignis beschäftigt.

EMDR kann auch durch wechselseitiges Tappen auf Hände oder Knie ausgeführt werden.

Auswahl meiner Anwendungserfahrungen:

  • Schocktrauma, also wenn die traumatische Erfahrung ein singuläres, einschneidendes, belastendes Ereignis war, wie z.B. ein Unfall
  • Zur Beruhigung der Pulsfrequenz und der allgemeinen Muskelanspannung
  • Überwindung von spezifischen Ängsten, auch Prüfungsängste
  • Schnellerer Bewältigung von Liebeskummer
  • Reduzierung von Stress und Belastungen
  • Bewältigung von Sorgen und Kummer
  • Schaffen von Zielklarheit und Lösen von Konflikten
  • Stärkung von Selbstvertrauen und Selbstbild
  • Steigerung von Motivation und Leistungsbereitschaft
  • Zur Trauerbegleitung

Wie kann ich mir eine Therapie mit EMDR vorstellen?

Eine EMDR – Behandlung läuft in der Regel über acht Behandlungsschritte ab:

  1. Anamnese
    Der Therapeut erfragt die Vorgeschichte und die derzeitigen Symptome des Klienten zum zu behandelten Thema.
  2. Stabilisierung und Vorbereitung
    Entspannungsverfahren und psychotherapeutischen Maßnahmen sorgen für eine Entspannung des Klienten, so dass eine Auseinandersetzung mit dem belastenden Thema möglich ist.
  3. Bewertung der Erinnerung
    Der Klient wählt eine besonders belastende Erinnerung. Diesem „Einzelbild“ wird ein augenblicklicher negativer Gedanke zugeordnet. Dieser Gedanke wird von der Belastung her bewertet und kann in der folgenden Phase bearbeitet werden.
  4. Verarbeitung und Desensibilisierung
    Das ist die eigentliche Phase, bei der EMDR mit den Augenbewegungen zum Einsatz kommt. Während der Erinnerung an ein Traumageschehen bewegt der Klient seine Augen hin und her. Dabei schaut er der Handbewegung des Therapeuten hinterher. Es können auch wiederholend die Knie oder Hände angetippt werden, um eine Stimulierung hervorzurufen, oder es erfolgt eine Stimulierung durch Geräusche. Während dieser EMDR-Phase kommt es meist zu Gefühls-Abreaktionen – die emotionale Belastung des Ereignisses nimmt ab.
  5. Verankerung
    Ist eine genügende Entlastung der Emotionen durch EMDR gelungen, so wird ein positiver Gedanke hervorgeholt und gefestigt. Das erfolgt ebenfalls mit einem Hin- und Herbewegen der Augen.
  6. Körpertest
    Bei diesem Test wird kontrolliert, ob noch körperliche Auswirkungen bei der Erinnerung des jeweiligen Erlebnisses auftreten. Ist dies der Fall, wird wiederholt mit EMDR gearbeitet.
  7. Abschlussbesprechung
    Im Anschluss an die Behandlung erfolgt im Gespräch noch einmal eine Beurteilung der Verarbeitung.
  8. Nachüberprüfung
    Dies ist eine Phase, die oft erst in der nächsten Therapiesitzung stattfindet. Die bearbeitete, erinnerte Situation wird noch einmal bewertet. Es wird festgelegt, ob eine erneute Behandlung dieser Situation oder einer anderen Erinnerung vorgenommen wird.

Wissenswertes über EMDR:

EMDR steht für „Eye Movement Desensitization and Reprocessing“, was in etwa „Desensibilisierung und Neuverarbeitung mit Augenbewegungen“ bedeutet.

Diese Therapiemethode wurde von der Amerikanerin Francine Shapiro Ende der 1980er Jahre entwickelt und findet seit Mitte der 90er Jahre weltweite Anerkennung. Inzwischen ist EMDR international als strukturiertes, hochwirksames Behandlungsverfahren für traumatisierte Menschen anerkannt.

EMDR basiert auf der Beobachtung, dass sich psychische Belastungen verringern, wenn die Augen schnell hin und her bewegt werden, während man gleichzeitig Bilder, Gedanken und Gefühle auf das belastende Ereignis richtet.

Bei der Behandlung von Traumatisierungen ist EMDR die an der umfangreichsten untersuchten Behandlungsmethode und gilt hier als effektiv wirksam.

Kernstück der EMDR-Methode ist der Prozess, in dem sich der Klient auf bestimmte Anteile seiner traumatischen Erinnerung konzentriert und gleichzeitig den Fingerbewegungen des Therapeuten folgend die Augen bewegt. Ähnlich werden über schnelle Augenbewegungen, die in bestimmten Schlafphasen jede Nacht beim Menschen regelmäßig auftreten, wichtige Tagesereignisse sowie Ereignisse aus der Vergangenheit verarbeitet.

Bei einem unverarbeiteten Trauma scheint das Erlebte im Nervensystem des Gehirns mit allen Bildern, Gedanken und Gefühlen wie „eingefroren“. Die Augenbewegungen, oder auch andere zweiseitige (bifokale) Stimulierungen, die im EMDR verwendet werden, lösen diese Blockierung auf und ermöglichen so dem Gehirn, die Erfahrungen zu verarbeiten und damit die Belastung aufzuheben.

Für die Arbeit mit komplexen Traumafolgestörungen halte ich persönlich EMDR für nur bedingt einsetzbar, da diese Methode auch sehr konfrontativ wirken kann. Ich bevorzuge hier andere traumaspezifische Therapieverfahren.

Sie interessieren sich für weitere Traumatherapien, die mit Augenbewegungen arbeiten?

Dann lesen Sie gerne hier über Eye Movement Integration (EMI) – oder auch über IADC, eine Trauertherapie, die mit EMDR arbeitet.


Wenn Sie Fragen zu der Traumatherapie EMDR haben oder diese selbst für Ihr Anliegen erfahren möchten,  dann schreiben Sie mir hier gerne eine E-Mail oder rufen Sie mich direkt an: 06252 – 674 880.